Ein ungewöhnlicher Gedanke – aber wahr: Obwohl der Werkstoff Bambus in seinen Vorteilen auch allgemein ausführlich dokumentiert ist, stellt Bambus auch seine Präsenz als Objekt weiterer Forschung unter Beweis. Früher noch identifizierte man den Werkstoff mit der Herstellung von Hütten in ärmlichen Gebieten und reduzierte die Sichtweise dabei schon fast sträflich. Interesse an der Forschung entstand aber erst mit der wirtschaftlichen Bedeutung der beliebten Pflanze.

Inwieweit Bambus als Baumaterial einzusetzen ist, weiß man im Allgemeinen noch nicht ganz genau. Dieser, wirtschaftlich relevanten, Frage widmet man sich deshalb an einschlägigen Hochschulen und Instituten. Die Verbindungen und die Tragfähigkeit sind dabei Gegenstand zutiefst interessanter Untersuchungen. Die zu schaffenden Gebäude wären von höchster Attraktivität und neu für unsere Breitengrade. Denn das Material kann noch mehr als Innenräume oder Gärten aufzupeppen. Außerdem könnten Bauten zu sehr günstigen Preisen damit geschaffen werden, sozusagen eine neue Ära beim Bau begründen. Doch noch ist es nicht soweit. Die Universität Gesamthochschule Kassel begann schon im Jahr 1973 mit einer Forschungsreihe, die sich keinesfalls auf Deutschland beschränkte: Mehrere Projekte waren insbesondere auf Entwicklungsländer ausgelegt. Aber auch andere Hochschulen befassen sich intensiv mit dem Thema – in ganz Europa. Internationale Zusammenschlüsse ergaben sich und bereichern das Wissen auch im Zusammenhang mit Aspekten der Nachhaltigkeit – denn Bambus belastet die Umwelt in keinster Weise. Nicht zuletzt statuierte sich an der Universität in Pareira ein eigenes Bambusforschungszentrum – innovative Erkenntnisse werden gewiss nicht lange auf sich warten lassen und auch in Deutschland werden die Facetten beim Einsatz des robusten Gewächses auch künftig den Konsumenten zum Staunen bringen.