Manche Textilproduzenten erzeugen nachhaltig, ökologisch und verantwortungsbewusst gegenüber ihren Kunden. Dass es sich dabei um keine zu hohen Versprechungen handelt, zeigen einige Paradebeispiele in der Branche. Sie verwenden Bambusfasern für die Herstellung hochwertiger Kleidung, zumal die Pflanze bekannterweise rasch nachwächst und ohne Bekämpfungsmittel und Kunstdünger zu ernten ist.

Bambus als Gewebe?

Damit man sich Bambus als Gewebe vorstellen kann, muss man das Prinzip verstehen. Grundsätzlich sind zwei Arten von Bambusviskosefasern zu unterscheiden – die maschinell und die chemisch erzeugten. Auf die maschinelle Weise sind zuerst die festeren Teile abzutrennen, aus denen eine breiige Masse hervorgeht. Die natürlichen Fasern werden herausgekämmt und können zu Garn gesponnen werden. Das Resultat wird als Bambusleinen bezeichnet und ist beliebt – aber aufwändig und somit teuer. Dasselbe Verfahren wird auch häufig bei Hanf oder Flachs angewandt. Beim chemischen Vorgang gibt es Ähnlichkeiten mit Viskose und Modal: Der Bambus ist Rohstoff für die Herstellung von Cellulose – man benennt das Produkt deshalb gerne als „Bambusviskose“.

„Biobambuskleidung“ wird meistens chemisch erzeugt. Dabei SIND mehrere „Bleichgänge“ zu integrieren. Dennoch sind auch gesundheitsschädigende Stoffe enthalten: Natriumhydroxid und Schwefelkohlenstoff können sowohl Haut- als auch Augenirritationen hervorrufen. Diese Verfahren gelten weder bei Bambus, noch bei der Anwendung anderer regenerierten Fasern als nicht nachhaltig oder gar umweltverträglich.

Die Einhaltung der ISO 14000 als auch der ISO 9000 hilft jenen Unternehmern, welche tatsächlich umweltfreundlich produzieren wollen. Und manche Hersteller halten sich strikt daran – andere hingegen lassen sie gerne außer acht aber schmücken sich dennoch mit den Assoziationen, die Bambus grundsätzlich hervorrufen. Man muss aber auch die Verfahren beachten.