Bambus, Fakten und wunderschöne teils großformatige Bilder der Pflanze und ihrer Lebensräume.
Das Lesen dieses Buches kann schwer wiegende Folgen haben … so beginnt das Vorwort von Jan Oprins zum Buch. Warum er das schreibt wird schnell klar, wenn man mit dem Lesen beginnt.
Anfangs beginnen die Autoren dort, wo vermutlich jedes Buch über den Bambus beginnt, nämlich bei der Pflanze an sich und ihren grundlegenden Eigenschaften. Bambus ist ein Gras, was bei Wuchshöhen bis 40 Meter nicht immer gleich ersichtlich ist.
Das Wurzelsystem wird behandelt, mit den dringend notwendigen Hinweise darauf, wie man einen Bambus im Zaum hält. Halme und Blätter werden bis ins letzte Detail beschrieben, hier steckt eine Menge Fachwissen drin, dennoch ist der Text nicht schwer zu lesen.
Jetzt geht es an die Vermehrung des Bambus, die auf verschiedenste Art und Weise vonstatten gehen kann. Über Samen wenn es denn welche gibt, über Teilung, die bei 30m hohen Pflanzen schon mal Dynamit erfordert, durch Stecklinge was aber nicht bei jeder Art funktioniert oder über Mikrovermehrung durch Gewebekultur die allerdings den professionellen Züchtern vorbehalten bleibt aber tausende von Pflanzen in kurzer Zeit erzeugt.
Bambus ist nicht nur dekorativ sondern er kann eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle im Umwelt- und Naturschutz spielen. Sein Wurzelsystem stabilisiert Hänge und Flächen und sein schneller Wuchs, kombiniert mit der positiven Auswirkung auf den Wasserhaushalt könnte künftig so manches Rohstoffproblem lösen.
Zudem wird selbst bei der maschinellen Ernte nicht die ganze Pflanze abgetötet, wie das beim Fällen eines Baumes der Fall ist, sondern es wird nur der oberirdische Teil verwendet. Das Wurzelsystem bleibt bestehen und treibt wieder neu aus.
Nun geht es um Bambus in unserer europäischen Umgebung. Da er hier derzeit nicht heimisch ist, fristet er in so manchem Garten ein Exotendasein das er nicht verdient hat. Welche Pflanze dabei für welchen Standort geeignet ist, das versucht dieser Teil des Buches zumindest grundlegend zu erklären.
Die Verwendungsmöglichkeiten des Bambus sind den Autoren ebenfalls ein ganzes Kapitel wert, denn die könnten umfangreicher nicht sein. Von der Architektur über die industrielle Nutzung bis zur Verwendung als Nahrungsmittel. In fast allen Kulturen gab es auch Instrumente aus Bambus, von Perkussion über Flöten bis hin zu ganzen Bambusorgeln.
Hier kommen auch die Probleme zur Sprache, die durch die Anfälligkeit des Bambus gegen Feuchtigkeit und Insektenbefall verursacht werden. Oftmals werden höchst bedenkliche Chemikalien eingesetzt um den Bambus haltbar zu machen. Es besteht noch großer Forschungsbedarf aber es darf gehofft werden.
Abgerundet werden die Ausführungen der Autoren durch Portraits der wichtigsten Produzenten und Sammler des Bambus und durch atemberaubende Bilder der Herkunftsgebiete dieser faszinierenden Pflanze.
Die Autoren:
Harry van Tier und Jan Oprins sind bekannte belgische Pflanzenkenner und -sammler. Die Baumschulen Oprins sind ein großer Familienbetrieb, der unter anderem auf Bambus spezialisiert ist.
Jan Oprins, Harry van Trier
Bambus
132 Seiten
Format 33,6 x 25,2 x 2 cm
ISBN-10: 3800148544
ISBN-13: 978-3800148547